Die goldene Mitte: SEO durch die Linse von Aristoteles‘ Tugendlehre
Eine wichtige Etappe in meinem Leben war mein Philosophiestudium. Daraus habe ich nicht nur vieles mitgenommen, ich wende es auch immer wieder in der Praxis in meiner SEO Agentur an. Ich lese auch noch regelmäßig Werke der großen Denker und lasse mich durch oft sehr alte Gedanken gerne regelmäßig neu faszinieren.
SEO, ein Begriff, der in der digitalen Ära für Viele zum Synonym für Online-Erfolg geworden ist, und Aristoteles’ Tugendlehre, ein philosophisches Konzept der Antike, scheinen auf den ersten Blick wenig gemeinsam zu haben. Dennoch, wenn wir uns in die ethischen Überlegungen des griechischen Philosophen vertiefen, offenbaren sich faszinierende Parallelen.
Das ethische Gleichgewicht nach Aristoteles – die Mesotes Lehre
Aristoteles, einer der großen Denker des Altertums, entwickelte seine Tugendlehre als Teil seiner „Nikomachischen Ethik“, die noch heute als ein zentraler Text der moralphilosophischen Literatur gilt. Wer die feinkörnigen Details dieser Lehre ergründen möchte, möge sich eben diesem Werk widmen.
Der Kern der aristotelischen Ethik ist das Konzept der „Mesotes“, der goldenen Mitte. Aristoteles argumentierte, dass eine Tugend eine Balance, einen Mittelweg, zwischen zwei Extremen darstellt – einem Übermaß und einem Mangel. Beispielsweise ist die Tugend des Mutes der Mittelweg zwischen den Extremen der Tollkühnheit und der Feigheit. Diese Mitte lässt sich dabei nicht mathematisch genau errechnen bzw. kann man diese Mitte nicht genau festlegen.
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SEO und die goldene Mitte
Wenn wir nun diese Idee auf die Praxis der Suchmaschinenoptimierung übertragen, entdecken wir, dass auch SEO um eine Balance bemüht ist, über deren präzise Festlegung Experten auch gerne streiten. Es gilt, ein Gleichgewicht zwischen zwei Extremen zu finden:
Exzess: Der falschen Versuchung widerstehen
In der SEO kann das Übermaß die Form von Überoptimierung annehmen – das heißt, die Webseite so aggressiv zu optimieren, dass sie unnatürlich wirkt oder für Suchmaschinen manipuliert erscheint. Beispiele hierfür sind das sogenannte „Keyword Stuffing“, also das übermäßige Einbinden von Schlüsselwörtern, oder der Kauf von unnatürlichen Backlinks. Dieses Verhalten kann von Suchmaschinen erkannt und abgestraft werden, ähnlich, wie eine tugendlose Handlung zu ethischen Konsequenzen führt. Auch die Verwendung von Black-Hat Strategien kann eine solche Versuchung sein.
Defizit: Die Auslassung vermeiden
Am anderen Ende des Spektrums befindet sich das Defizit – die unzureichende Optimierung einer Website. Das Unterlassen von SEO-Maßnahmen kann dazu führen, dass eine Website in den Suchergebnislisten untergeht und ihr volles Potenzial nicht ausschöpft. In der Folge bleibt die „Tugend“ der Sichtbarkeit und des Nutzerzugangs unlebendig.
Dies ist etwas, was wohl die meisten Unternehmen trifft, da meiner Erfahrung nach noch immer sehr viele Websites nicht optimiert wurden.
Die SEO-Tugend: Gleichgewichtung als Schlüssel zum Erfolg
Die Kunst der SEO besteht darin, eben jenes ausgleichende Element zwischen diesen beiden Extremen zu finden. Das bedeutet z.B., dass genügend Schlüsselwörter verwendet werden, um Relevanz und Auffindbarkeit zu signalisieren, ohne jedoch die natürliche Sprache und Benutzererfahrung zu beeinträchtigen – eine Praxis, die die „Tugend“ von guten Inhalten und Nutzerorientierung verkörpert. Im Bereich der Backlinks wäre es die Schaffung eines Profils von natürlich entstandenen und thematisch relevanten Links im Einklang mit dem Inhalt und der Qualität der Website. Es geht meiner Ansicht nach auch darum, nicht alles zur gleichen Zeit zu machen. Eine saubere SEO Strategie darf auch einige Zeit andauern, sodass die Maßnahmen aufeinander aufbauen können.
SEO-Klugheit: Die praktische Weisheit im digitalen Zeitalter
Aristoteles sprach von einer praktischen Klugheit, der „Phronesis“, als der Fähigkeit, in konkreten Situationen die richtige Entscheidung zu treffen. Übertragen auf SEO entspricht dies der Fähigkeit, die richtigen Optimierungsstrategien basierend auf der Analyse von Daten, Verständnis von Algorithmen und Kenntnis des Nutzerverhaltens anzuwenden. Aber auch zu wissen, welche Maßnahme zu welcher Zeit die richtige ist.
In der Nikomachischen Ethik werden die Betrachtungen über Tugend und praktische Klugheit ausführlich dargestellt. Um diese Konzepte im Kontext von SEO anzuwenden, ist es nötig, eine tiefe Kenntnis der bestehenden Richtlinien für Webmaster zu haben und Updates der Suchmaschinen-Algorithmen zu folgen, um die „Tugenden“ der Optimierung zu leben. Hier sieht man, dass SEO und Philosophie (als Liebe des Wissens) eine wichtige Parallele haben. Ein guter SEO lernt jeden Tag, aber er hinterfragt auch.
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Philosophie trifft digitale Praxis
Die Tugendethik von Aristoteles und die Praxis der SEO teilen eine gemeinsame Suche nach Gleichgewicht und Qualität. In beiden Fällen führt das Streben nach der goldenen Mitte zu besseren, gerechteren Ergebnissen. Für SEO-Spezialisten kann dieser philosophische Rahmen als Leitfaden dienen – nicht nur um Rankings zu verbessern, sondern auch um die ethische Integrität ihrer Arbeit zu wahren.